Sie reiten durch die Steppe auf dem Weg nach Buchara, sie schauen auf ihre Handys. In der Heimat von Avinzenna, Omar Khayam, und all der anderen unzähligen großen Dichter, haben ihre Handys aber keinen Empfang, doch wollen sie nicht zu spät kommen, zum großen Pferdepolo (buzkashi, oder ko’pkori), in dem sich seit Jahrhunderten die besten Reiter Zentralasiens miteinander messen…
Ulughbek und Ali sind erbitterte Feinde, erzählt uns der namenlose Dichter, der uns in gestochenem literarischen Persisch durch die Handlung führt. Ulughbek verrät uns in herrlichem “Aralsee-Usbekisch” warum: er habe nach der Schule mit Muhabbat spielen wollen, nur Ali hätte sich immer eingemischt. Irgenwann hat es Ulughbek gereicht, da hat er Ali eine aufs Maul gehauen, seit dem können sie sich nicht leiden.
So vermischen sich in diesem Film ständig Historisches mit Heutigem, Avantgarde Kunst mit traditionellem Stil, alte Gedichte mit profaner Reportage. Der gestern bei arte.tv ausgestrahlte Buzkashi, das Lied der Steppe ist ein gelungener Ritt durch die Jahrhunderte und über hunderte Kilometer Steppensand. Die Leichtigkeit, in der hier mit Geschichte und Geschichten umgegangen wird, macht Spaß, der Eingeweihte schmunzelt, der zufällig Hinschauende wird verzaubert, der Pferdenarr träumt… ein toller Film. Noch sieben Tage kann man ihn sich im Netz anschauen…
Er kann sich sehen lassen neben dem Klassier aller Klassiker zum Buzkashi, the Horsemen – die Steppenreiter, mit dem unnachahmlichen Omar Sharif als Uraz und der verführerischen Leigh Taylor Young.
Wer eine ganz gelungene Fotoreportage dazu lesen will, der schaue bei Heiner Buhr hier herein…
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