Wie ferghana.ru kürzlich vermeldete plant Emomali Rahmon(ov) mit Mitteln des Emirs von Qatar in der Hauptstadt Tadschikistans den Bau einer gigantischen Moschee. Sage und schreibe 150.000 Gläubige sollen in der nach dem Grundriss der Republik zu errichtenden Anlage Platz finden. Das Hauptgebäude ist für 60.000 Betende ausgelegt. Auch eine islamische Hoschschule, eine Bibliothek und ein Museum sollen auf dem 7,5 ha großen Gelände im Stadtzentrum errichtet werden. Dieses Gebetshaus wäre damit bei weitem das größte seiner Art in ganz Zentralasien.
Abgesehen von aller Gigantomanie ist die Tatsache pikant, dass gleichzeitig alle nicht registrierten Moscheen in Duschanbe und in Tadschikistan von den Staatsbehörden geschlossen werden. Insgesamt nimmt seit einiger Zeit die antireligöse Politik in Tadschikistan eher zu als ab. Besonders sogenannte “Fundamentalisten” sind der Regierung Rahmon(ov) ein Dorn im Auge. Dumm nur, dass bei der immer weiter steigenden Armut und Perspektivlosigkeit im Land immer mehr und besonders die jungen Generationen für genau diese Strömungen des Islam empfänglich werden.
Ob da eine Megamoschee im Stile eines Sowjetischen Prestigeprojekts Abhilfe schaffen kann, bleibt zu bezweifeln. Vorsichtshalber hat die Tadschikische Regierung schon mal beschlossen, Lehrern das Tragen von Bärten länger als drei Zentimeter erst ab 50 zu gestatten. An die Lösung der tatsächlichen Probleme im Land denkt man weiterhin etwas weniger gern. Diese sind mit symbolischen Handlungen auch nicht in den Griff zu bekommen.
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