Khorog update 2

Erneute Verschlechterung der Situation in Khorog.

Fast zwei Wochen nach dem Beginn der Militäroperation in Khorog und der anschließenden Waffenruhe kam es in der Nacht zum 22.08. zu einem bisher ungeklärten Angriff auf das Wohnhaus von Imomnazar Imomnazarov, der dabei ums Leben kam. Neben Tolib Ayombekov war Imomnazarov einer der vier von staatlicher Seite für die Ermordung an General Nazarov verantwortlich gemachten Personen.
Imomnazarov hatte nach dem Aufruf des Aga Khans seine Waffen abgegeben und in einem am 10. August auf Asia-Plus veröffentlichten Interview seine Sicht der Dinge, die zur Eskalation der Gewalt im Pamir führten, angedeutet.

Am Tag nach der Ermordung des invaliden und angeblich keinen Widerstand leistenden Imomnazarov kam es in Khorog zu anhaltenden Protesten. Zudem wurde im Laufe des Tages ein offener Brief “im Namen der jungen Menschen der GBAO” an den Tadschikischen Präsidenten veröffentlicht:

Darin wird die bei der Jugend mit jeder weiteren Provokation schwindenden Hoffnung auf Stabilität zum Ausdruck gebracht und der Präsident aufgefordert, die Situation in Khorog zu beruhigen und mit friedlichen Mitteln zu lösen. Erinnert wird dabei auch an den, vor 20 Jahren ausgebrochenen tadschikischen Bürgerkrieg (1992-1997) und an die Leistung des heutigen Präsidenten, diesen durch Verhandlungen zu beenden.

Auch die Nacht über harrten viele Menschen (auch aus anderen Gegenden des Pamirs) vor dem Gebäude der Oblast’-Verwaltung aus und forderten neben dem Abzug der Truppen auch die Absetzung des derzeitigen Gouverneurs.

Tethys would like to thank pamirs.org for their efforts and persistence in documenting the events in Khorog and the regional news coverage!

Auch der bisher wohl interessanteste Kommentar zu den Ereignissen in Khorog und den politischen Rahmenbedingungen, die zu der militärischen Eskalation führten, ist auf pamirs.org übersetzt und verlinkt. In einem Interview mit Asia-Plus beschreibt Boymamad Alibahshev, der schon zu Sowjetzeiten hohe politische Ämter in GBAO innehatte, die Verflechtung staatlicher Akteure in legale und illegale Geschäftsfelder als eines der Kernprobleme im heutigen Tadschikistan.

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