Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen wollen wir Sie gerne hinweisen auf einen Spendenaufruf der Deutsch-Tadschikischen Gesellschaft für ein Schulinternat für Waisenkinder in Südtadschikistan:
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Sympathisanten der DTG e.V.,
hiermit erlauben wir uns, einen vorweihnachtlichen Spendenaufruf zu starten. Unserer Anliegen ist die Reparatur und Ausrüstung eines Schulinternats für Waisenkinder im Süden Tadschikistan (Khatlon-Gebiet, Ortschaft Dschaloleddin Rumi (weiter gekürzt: D.Rumi).
Die Region-Khatlon hatte besonders unter dem Bürgerkrieg zu leiden, neben materiellen Verlusten hat es dort auch viele menschliche Opfer gegeben, so dass dort viele Kinder als Waisen und Halbwaisen leben. Diese Kinder sind die Zielgruppe der Spendenaktion, die einen direkten Beitrag zur Verbesserung Lebenssituation solcher kriegsgeschädigten Kinder leisten wird.
Die Zielgruppe sind 190 Schüler des Internats. Von diesen Schülern sind 11 Vollwaisen, 92 Halbwaisen leben ohne Vater 92 und ohne Mutter 17. Von diesen Schülern wohnen und lernen 75% im Internat, während die restlichen 25% der Schüler nach dem Unterricht nach Hause gehen.
Das Schulinternat gehört zum Bildungsministerium Tadschikistan. Schon seit Jahren, besonders aber wegen der derzeitigen schwierigen wirtschaftlichen Situation im Land bekommt das Internat nur sehr niedrige staatliche Zuwendungen.
Die Deutsch-Tadschikischen Gesellschaft e.V. führte in 2008 ein Survey dieser Schule durch. Die Lebensbedingungen im Internat sind sehr ärmlich, es fehlt praktisch alles, was zu guter Verpflegung und guter Organisation des Unterrichts und Schulalltags benötigt wird. Die Gebäude des 1956 eröffneten Internats sind in sehr schlechtem Zustand. Ebenso desolat ist die Unterbringung der Kinder und die Küchensituation. Sportgeräte oder Sportbekleidung sind nicht vorhanden und selbstverständlich gibt keine PCs.
Das Ziel der Spendenaktion ist Mittel für das Nötigste in den Bereichen Schulbücher, Ausrüstung des Sportsaales und der Küche, auch für den Kauf einiger PCs zu sammeln und an das Internat weiterzuleiten.
Jeder EURO zählt. Falls Sie sich für eine Spende entscheiden würden, bitten wir Sie die auf unser Konto 653 352 107 bei der Postbank Berlin, BLZ 10010010 mit dem Vermerk “Waiseninternat” zu überwiesen.
Spendenbescheinigung und Presseinfo ist selbstverständlich
Mit herzlichen Vorweihnachtlichen Grüßen
Dr. Alexander Heiser
Vorsitzender der Deutsch-Tadschikischen Gesellschaft e.V.
Colditzstrasse 34-36
D – 12099 Berlin
Tel.: +49-30 7002 49 40
eMail: detage@web.de
Web: www.detage.de
Ich denke, man sollte unbedingt zwischen den Projekten bzw. Organisationen differenzieren und nicht kategorisch alle Entwicklungshilfe über einen Kamm scheren. Es handelt sich ja bei der Deutsch-Tadschikischen Gesellschaft auch nicht um eine NGO, sondern um einen gemeinnützigen Verein und dieses Projekt klingt so konkret und sinnvoll, dass ich mir nicht erlauben würde, zu kritisieren. Klar ist westliche Weihnachtshilfe verdächtig, aber doch wohl auch besser als gar keine Hilfe. Ich bin mir sicher, die Schüler in D. Rumi können das Geld gut gebrauchen.
Mit dem ersten Teil deines Kommentars bin ich einverstanden. Natürlich sind auch in Tadschikistan die meisten Probleme hausgemacht und man unterstützt durch Spenden für NGOs indirekt die Regierung, die so nicht aktiv zu werden braucht… Dennoch denke ich, dass durch gezielte Hilfe durchaus etwas erreicht werden kann. Und wenn dies “lediglich” die kurzfristige Verbesserung einer hundsmiserablen Situation ist – wie im Fall dieses vernachlässigten Internats – dann bin ich damit mehr als einverstanden.
Zudem sollte durch den post am Rande noch auf die anderen Aktivitäten und die Seite der Deutsch-Tadschikischen-Gesellschaft hingewiesen werden.
In diesem Sinne: Frohes Fest und guten Rutsch.
Neue (inhaltliche) posts gibt es dann im neuen JAhr
Ist das so vorteilhaft? Spendenaufrufe zu Weihnachten? Bedient das nicht den westlichen Hilfekomplex, der durch seine intensiven Spendenbemühungen Kinder in der Sahara dem Hunger aussetzt, weil alle Welt und die Regierungen der Betroffenen Länder so sehr an den Weihnachtsmann aus dem reichen Westen gewöhnt sind, dass man gerade zu erwartet, das er stets an den Orten, an denen Mangel herrscht, seine Gaben ausschüttet? Anstatt die betroffenen Regionen und Länder selbst Schritte unternehmen, den Mangel zu beheben.
Neulich hörte ich von einem Regierungsinhaber aus dem (christlichen) Südsudan, dass er am liebsten ALLE NGOs aus dem Land werfen wolle, das aber nicht ginge, weil dies eine schlechte Presse für sein Land bedeute. Durch die Hilfslieferungen gebe es mittlerweile keinen Bauern mehr, der gerne seine Felder bestelle und keine Arbeiter mehr, die in den Minen so dringend benötigt werden. Wörtlich “Entwicklungshilfe macht unsere Leute faul!”
Das gebe ich zu bedenken, bevor man mit seinem weihnachtlichen Ablasshandel beginnt und sich damit nur sein eigenes Seelenheil im Jenseits erkauft!