Eine Schule im Jaghnobtal

(Beitrag von Thomas Loy)

Mahmad Murod Safarov trinkt seinen Tee aus. Er spricht ein kurzes Gebet und streicht mit seinen Händen übers Gesicht und erhebt sich. Die übrigen Männer falten das Tuch, auf dem soeben noch Brot und Tee serviert wurden, zusammen und folgen dem achtundsechzigjährigen Sprengmeister zu jenem Felsen, der die Arbeiten an der Straße ins Jaghnob-Tal behindert. Seit über zehn Jahren bauen sie daran. Acht Männer und ein Bulldozer, der aus Zeiten stammt, als das unabhängige Tadschikistan noch nicht im Bruderkrieg um Macht und Geld versunken war. 24 Kilometer sind geschafft. Bis zum ersten Dorf, Tagi-Tschanor, sind es noch vier. Continue Reading →

Nicht hinter verschlossenen Türen. Ãœber den verstorbenen usbekischen Theaterregisseur Mark Weil.

(Beitrag von Elisabeth Wellershaus, Journalistin)

“Es ist einfach eine kleine Geschichte über die verborgenen Aspekte des menschlichen Lebens”, sagte Mark Weil vor wenigen Monaten über sein Stück “Weißer, weißer, schwarzer Storch”. Der Kommentar über seine letzte große Inszenierung beschreibt das Understatement, mit dem der usbekische Regisseur sein eigenes Werk betrachtete. Denn so unbedeutend war die Geschichte um den homosexuellen Koranschüler Makhzum nicht. Continue Reading →