Ein Tag auf dem Dorf

(od) Selten bringt das news Portal Ferghana.ru längere Hintergrundartikel in englischer Sprache heraus. Oft sind es kurze Meldungen aus Politik und Zeitgeschehen. Deshalb ist es um so bemerkenswerter, dass neulich ein Artikel über den Alltag von Kindern in einem Dorf im Norden Tadschikistan in englischer Sprache erschien. Tilav Rasul-zade zog für ein paar Tage nach Matchi, in den Sogd Bezirk, der früher Leninabader Bezirk hieß und beobachtete den Alltag der Kinder. Nachzulesen ist er hier.

Sacha-Jakutien: lebendige Kultur im Permafrost – Sommerschule vom 10.-29.08.2009 in Jakutsk

Die Staatliche Universität Jakutsk und der DAAD organisieren erstmals eine Sommerschule zur Kultur und Sprache der Jakuten sowie zu den Besonderheiten des Permafrostbodens. Sacha-Jakutien ist die größte territoriale Einheit Russlands. Sie nimmt ein Fünftel der Fläche der Russischen Föderation ein. Dort gibt es die kältesten Temperaturen
der nördlichen Hemisphäre. Im Winter sinken die Temperaturen auf bis zu 50 Grad. Dies wird aber durch einen heißen Sommer mit Temperaturen bis + 30 Grad kompensiert. Ganz Jakutien liegt in der Zone des Permafrosts. In der Stadt Jakutsk reicht die Frostschicht 350 m tief. Daher stehen große Gebäude auf Betonpfeilern, die acht Meter tief in den Boden gerammt sind.

Sacha-Jakutien ist die an Bodenschätzen reichste Republik Russlands. Einer alten sibirischen Legende nach, schickte der liebe Gott einen Engel mit einem Sack seiner Reichtümer um die Erde und dabei froren dem Engel über Jakutien, der kältesten Region der Erde, die Hände ab und alle Schätze wurden über das Land verstreut. In der Tat ist
Jakutien eine der rohstoffreichsten Gegenden der Erde. Man baut hier in großen Mengen Diamanten, Gold, Kohl, Erdöl und Gas ab.

Die Kultur Jakutiens ist sehr vielfältig und geprägt von den Traditionen der Jakuten, Russen und einheimischer Völker wie Ewenen, Ewenken, Jukagieren, Tschuktschen.
Im Rahmen einer Sommerschule wird ein interdisziplinäres Seminar mit zwei Hauptrichtungen angeboten:

  • Reichtum der Kultur und Geistigkeit: Geschichte, Kultur,
    Ethnografie, jakutische Sprache und russische Sprache
  • Reichtum des Permafrostbodens: Geologie, Geografie, Flora- und Fauna, Ökologie, Exkursionen in die Natur
  • Die Teilnehmer der Sommerschule können sich Kenntnisse über Geologie, Relief, Klima, Pflanzen- und Tierwelt, Gewässer; Geschichte von Jakutien, Ethnokultur und jakutische Sprache, russische Sprache, dieGeologie (kombiniert mit vielen Exkursionen) aneignen.

    Zielgruppe: Für die Sommerschule können sich Studierende deutscher Hochschulen folgender Fachrichtungen alle Geisteswissenschaften,Geologie, Geographie, Geoökologie, Umweltschutz – bewerben. DieBewerbung muss bis 30.4.2009 bei der Staatlichen Universität Jakutsk
    erfolgen.

    Das Bewerbungsformular können Sie auf der Homepage www.ysu.ru/sommer herunterladen. Wenn Sie von der Hochschule eine Einladung zur Sommerschule erhalten, können Sie sich beim DAAD um ein Stipendium bewerben. Informationen dazu finden Sie auf der Seite www.goeast.daad.de.

    Ansprechpartnerin im DAAD ist Frau Wax. E-Mail: wax@daad.de.

    Anforderungen: Kenntnisse der russischen Sprache sind nicht obligatorisch. Alle Veranstaltungen werden in deutscher Sprache durchgeführt.

    Teilnehmerzahl: Mindestens 15 Studierende, maximal – 25 Studierende

    Unterkunft: Studentenwohnheim der Staatsuniversität Jakutsk

    Daten: Anreise:09.08.09

    Seminare:10.08.09-29.08.09
    Abreise:30.08.09
    Dauer: 3 Wochen

    Kosten: 850 EUR. (inkl. aller Seminare mit Exkursionen und
    Rahmenprogramm)

    Abschluss: Zertifikat der Staatlichen Universität Jakutsk, 4 ECTS-Credits

    Ansprechpartner: Herr Dr. Wladlen Kugunurow, Fremdsprachenfakultät der Staatlichen
    Universität Jakutsk

    Tel.: 007 4112 496821,

    Fax: 007 4112 – 361453,

    Handy: 007 9142978827

    Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.ysu.ru/sommer

    Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

    Zettelkasten

    Christian Bleuer betreibt ein paar Internetseiten und einen Blog und schreibt regelmäßig über Afghanistan. Nun hat er eine umfassende Bibliographie zu Afghanistan im pdf Format herausgegeben. Ein kurzer Blick an die Ränder der zentralen Themen zeigt, ein umfassender Anfang für die englischsprachige akademische Öffentlichkeit. Alles, was seit Jahrzehnten zu ähnlichen Themen auf Russisch, Deutsch oder Französisch geschrieben wurde, fehlt. Aber was soll’s, das lesen eh nur ein paar wenige…

    Wer will, kann sich an der Bibliographie beteiligen und ihm ein paar Titel schicken, auf dass das Werk an Substanz gewinnt.

    Heiraten in Afghanistan

    Die Afghanistan Research Evaluation Unit (AREU) hat Heiratspraktiken in vier verschiedenen Regionen Afghanistans erforschen lassen. Die Autorin Deborah J. Smith hat sich diesem Thema auf unglaublich vielfältige Weise genähert und es einer vergleichenden Analyse auf über 100 Seiten unterzogen. Dabei geht es, wie schon die ersten Seiten verraten, nicht um die plumpe im Westen gebräuchliche Dichotomie zwischen Heirat bzw. Verheiratung und Zwangsheirat, sondern um die komplexen wechselseitigen Rituale, die Aushandllungsprozesse, Einflußkämpfe zwischen den Geschlechtern, Generationen und Verwandtschaftsgraden, sowie um das Heiraten als alltägliche Erscheinung und nicht als gesellschaftlicher Ausnahmezustand. Die Broschüre kann hier heruntergeladen werden.

    Ashki Bulbuli Pomiri — Der Pamir und die Tränen der Nachtigall

    Erinnerung an Prof. Dodkhudo Karamshoev (Khudo rahmati) von Thomas Loy

    Als Dodkhudo, der Sohn von Karamsho, 1932 in dem kleinen, zwischen Rushan und Khorog gelegenen Bergdorf Bajuv zur Welt kam, da hatte die Zeit sich bereits gewendet. Tadschikistan war seit gut zwei Jahren eine “eigenständige” Sowjetrepublik und seine Regierung schickte sich an, die zu ihr gehörenden Teile des Pamirs an das Sowjetische Straßennetz anzuschließen. 1934 erreichten die ersten Fahrzeuge von Kirghistan aus die Gebietshauptstadt Khorogh und fünf Jahre später landeten die ersten Kleinflugzeuge auf dem Sowjetischen Dach der Welt. Continue Reading →