Das Comeback des Tigers in Zentralasien?

Ein Beitrag von Viktoria Wagner

Fragt man heute die Bewohner der zentralasiatischen Wüsten, was denn die typischen Raubtierarten ihrer Heimat seien, so wird man auf den Wolf oder den Korsak-Fuchs verwiesen. Wohl kaum jemand würde an einen Tiger denken. Dabei ist es nicht lange her, da streifte dieses Raubtier in den Wüsten Zentralasiens umher. Bis in die fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts lebte hier der sogenannte Kaspische Tiger. Diese Großkatze, die auch als Turantiger oder Panthera tigris virgata bekannt ist, war keine eigenständige Art, sondern eine Unterart des Tigers und somit ein naher Verwandter des Sibirischen und Indischen Tigers.

Panthera_tigris_virgata

Der ausgestorbene Kaspische Tiger. Hier ein Exemplar aus dem Berliner Zoo (1899). – Public Domain Abbildung aus Wikimedia Commons.

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Afghanistan – Berge im Licht

Text & Bilder: Steffen Graupner & Kathrin Münzel

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Durch die eisgepanzerte Bergwildnis zwischen Pamir, Hindukusch und Karakorum gab es für die südliche Seidenstraße nur einen einzigen Weg direkt nach China: Den Wakhan-Korridor. Über Jahrtausende hinweg war der Wakhan Handelsweg und Heerstrasse, ein archaischer Highway für Philosophie und Religion, Seide und Gold, Armeen und Entdecker. Grenzfluss und Pulsader dieses Hochtales ist der Oxus der alten Griechen, der heutige Amu Darja. Doch wo genau liegt die Quelle des mythischen Oxus? Continue Reading →

“Ökotourismus in Kasachstan“ eine kleine Branche mit großen Hoffnungen

Ein Beitrag von Viktoria Wagner

Krauskopfpelikan

Ende April fand in Kasachstan die größte Tourismus Messe Mittelasiens statt: die Kazakhstan International Tourism Fair oder kurz KITF. Der Ort der Messe war die ehemalige Hauptstadt Almaty. Vertreter der Tourismusbranche aus dem Aus- und Inland sowie schätzungsweise 20.000 Besucher wurden erwartet. Zwar ist Kasachstan hierzulande mehr und mehr für seinen Ölboom bekannt, hat aber ein großes Interesse daran, die Tourismusbranche im Inland zu fördern. Tourismus hat sich in den letzten Jahrzehnten als ein ewig blühender Wirtschaftszweig erwiesen. Laut dem World Travel and Tourism Council (WTTC, Report 2008/2009) stieg der jährliche Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes in der Tourismus- und Reisebranche seit 2004 weltweit durchschnittlich um 4%. Schätzungsweise 34 Millionen Arbeitsplätze wurden in diesem Zeitraum durch Tourismus geschaffen. Kasachstan ist 1993 zu der World Tourism Organisation (UNWTO) beigetreten und die Tourismusbranche hat mittlerweile sogar den Status eines Wirtschaftszweiges mit hoher Priorität. Nach der schwierigen wirtschaftlichen Lage, die dem Zusammenbruch der UdSSR folgte, könnte Tourismus nicht nur einen willkommenen Geldsegen bescheren, sondern auch die ökonomische Struktur des Landes diversifizieren, die stark auf die Erschließung von Rohstoffen angewiesen ist. Continue Reading →

Der Aralsee. Gestern-Heute-Morgen.

Ein Beitrag von Jusup Kamalov

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Für uns, die Menschen, die am Aralsee im Zentrum einer ökologischen Katastrophe wohnen, scheint es immer so, als ob die ganze Welt das Aralseeproblem kenne und darüber schon alles gesagt sei. Leider ist es aber so, dass die Menschen außerhalb der ehemaligen UdSSR oder des Ostblocks wenig bis gar nichts vom Aralsee wissen, und auch in den Ländern Zentralasiens ist dies mittlerweile der Fall. Deshalb werde ich einiges über das Problem berichten, so als würde ich mich an einen ahnungslosen Leser wenden.

Der Aralsee liegt in Kasachstan und Usbekistan und war einer der größten Binnenseen der Welt. Dieser See und die beiden Flüsse, aus denen sich dieser Endsee speist (der Amu- und der Syrdarja) waren von hochrangiger Bedeutung für das Ökosystem und die Wirtschaft der gesamten Region Zentralasien. Heute ist davon kaum etwas übrig geblieben. Der Wasserspiegel des Aralsees ist um 20 Meter gesunken. Das Wasser hat sich dadurch 100 km von der ehemaligen Küstenlinie zurückgezogen. Die eigentliche Größe des Aralsees umfasste 65.000 Quadratkilometer. Bis in die 1960er Jahre des 20. Jahhunderts war der See somit so groß wie die Fläche der Niederlande und Belgien zusammengenommen. In den letzten 50 Jahren jedoch ist der See um ca. 70 % geschrumpft, und das Wasser geht weiter zurück. Der Salzgehalt des Seewassers hat 60 Gramm pro Liter erreicht. Die kleine Insel Vozrozhdenie (“Wiederauferstehung”) in der Mitte des Aralsees ist zur Halbinsel geworden, eine gefährliche Angelegenheit, da hier zu Sowjetzeiten ein Testgebiet für biologische Waffen existierte. Continue Reading →