Interview mit Kamoluddin Abdullaev: Die Geschichte der Tadschiken ist ebenso tragisch wie die Geschichten des “Stillen Don”

Autor: Haidar Schodiev, Asia-Plus. 5. März 2020.
Übersetzung und Kommentierung [in eckigen Klammern]: Andreas Mandler und Thomas Loy
Mit freundlicher Genehmigung von Umed Babakhanov

Foto: persönliches Archiv K. Abdullaev

Kamoluddin N. Abdullaev wurde am 21. Februar 1950 geboren. Er ist Historiker und eine bekannte Persönlichkeit Tadschikistans. Aus Anlass seines 70. Geburtstages sprach der Jubilar mit Haidar Shodiev von der Zeitung “Asia-Plus” über wenig erforschte Seiten der Geschichte des tadschikischen Volkes, die Bedeutung von Ausbildung und Professionalität, sowie seine eigenen wissenschaftlichen Aktivitäten.

Kamoluddin Abdullaev erforscht und lehrt seit über 30 Jahren die moderne Geschichte Zentralasiens, vor allem die Geschichte Tadschikistans. Seit 1992 ist er auch als unabhängiger Experte und Berater für internationale NGOs und Forschungsinstitutionen tätig, die sich mit dem Aufbau der Zivilgesellschaft, mit Bildung und mit Konfliktlösung in Zentralasien befassen. Er nahm mehrfach an US-Austauschprogrammen für Geschichte und Sozialwissenschaften teil. Kamoluddin Abdullaev ist Verfasser und Herausgeber von 9 Büchern auf Russisch und Englisch und Autor von über 40 Artikeln.

zum Interview… Continue Reading →

Iran Black Music

Wieder im Programm!!

dingomaro
  – Regie: Kamran Heidari (43 Min.)

Toller Film auf arte+7 über die Musik und Kultur der Nachfahren schwarzer Sklaven im Süden Irans.

Die Filmcrew folgt Hamid Said, einem der bekanntesten schwarzen Musiker im Iran, auf seinem Motorrad durch die Provinz Hormozgan. Er versucht schwarze Musiker für ein Konzert auf der Insel Hormuz zusammenzutrommeln.

Der Film läuft noch ein paar Tage auf arte+7

Diesmal
Nicht verpassen!!

 

Wallfahrten zu arabischen Märtyrern in Kandahar

In Kandahar gibt es laut einem kurzen Filmbeitrag von BBC-Persian seit einiger Zeit einen neuen Wallfahrtsort, der von Menschen aus der Umgebung, aber auch aus anderen Landesteilen aufgesucht wird. Der Friedhof sieht aus wie die meisten anderen in Afghanistan. Nur liegen hier Personen begraben, die tausende Kilometer von hier geboren wurden und für den bewaffneten Dschihad auf Seiten der Taliban nach Afghanistan kamen. 110 arabische Märtyrer (Schahid) sollen hier begraben liegen. Sie alle kamen 2001 bei Bombardements der Amerikaner im Gebiet Kandahar ums Leben. “Täglich besuchen dutzende Personen, Männer und Frauen, diesen heiligen Ort um Gottes Segen zu erbeten, Heilung zu finden oder um die Erfüllung anderer Wünsche zu bitten – etwa den nach Kindern.”

Während orthodoxe Auslegungen des Islam in der Heiligenverehrung und der Wallfahrt eine Abweichung (schirk) sehen, erfreut sich diese Tradition besonders in Zentralasien großer Beliebtheit. Ziyorat – so nennt man den Besuch eines Heiligengrabes in Zentralasien – ist ein weit verbreitetes Phänomen und ein wesentliches Element des Islam in ganz Zentralasien. Gewöhnlich werden Orte besucht, die mit verehrten Persönlichkeiten des Islam in Verbindung gebracht werden (mit Mohammed, seinen Familienangehörigen und Nachfahren, den Propheten, Sufimeistern, Islamischen Gelehrten und anderen). Es werden aber auch andere Orte aufgesucht; etwa Quellen, Bäume und Berge, zu denen eine Vielzahl religiöser Geschichten und Überlieferungen existieren, denen ebenfalls eine spezielle Kraft nachgesagt wird und die eine vermittelnde Verbindung zwischen Gläubigen und Gott einnehmen können.

Tengri.de – Berichte, Analysen und Reportagen aus Zentralasien

tengri webblog header

Tengri ist in erster Linie nicht als Blog gedacht, sondern als Online-Portfolio der Journalistin Edda Schlager. Es werden Texte, Radiobeiträge und Fotos der Autorin präsentiert, für potentielle Auftraggeber oder diejenigen, die einen Artikel von ihr gelesen haben und mehr aus der Region wissen wollen. Edda Schlager arbeitet seit knapp vier Jahren als freie Korrespondentin in Zentralasien. Sie wohnt in Almaty in Kasachstan und bereist von hier aus regelmäßig alle zentralasiatischen Länder. Continue Reading →

Blogistan.asia

[inspic=416,,,]

Ein virtuelles Interview mit Blogistan.asia

tethys: Warum bloggt Ihr?

B: Zuerst einmal um Erfahrungen zu verarbeiten und in Kontakt mit Freunden und Bekannten zu bleiben. Viele von uns haben zu diesem Zweck früher Rund-Mails geschrieben. Wir merkten jedoch schnell, dass eine Rund-Mail ein relativ begrenztes Medium ist, da man zwar über persönliche Erfahrungen und Entwicklungen berichten kann, die Wiedergabe einer kurzen Alltagsbeobachtung, eines Fotos oder Videos ist jedoch praktisch unmöglich, wenn man nicht Langweile verbreiten will. Continue Reading →

gusnews — Nachrichtenblog mit Hintergrund

gusnews.jpg

Paul Becker, der Autor von gusnews, über seinen Blog und seine Motive ihn zu führen…

Ich bin in Chimkent im südlichen Kasachstan geboren und aufgewachsen. Die Idee einer Webseite, eines Blogs, die oder der sich mit den Themen aus der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) beschäftigt, kam mir bereits am Anfang meines Studiums der Osteuropastudien an der Freien Universität zu Berlin, jedoch wusste ich nicht, wie ich diese technisch umsetzen konnte. Continue Reading →

Der Filter

( Jan Dimog Tanjuaquio beantwortet Fragen zu seinem Blog)

“Afghanistan: wer diese berge beherrscht. wer die täler kontrolliert. wer die wüsten besitzt. hat Afghanistan noch lange nicht erobert. Immer wieder, immer
noch erzählt man sich diese geschichten von Alexander, Dschingis Khan,
von den Briten, den Russen und all den anderen mächten und völkern,
die weder die berge noch die täler oder gar die wüsten bezwungen
haben. Ganz zu schweigen von den menschen, die sich nicht bezwingen
lassen wollten. Weil dies ihr stück land, ihre welt ist. Und wir? Wir
sind nur zu besuch da, kurzzeitig, ein lidschlag. Was ist schon ein
lidschlag in einer geschichte, die man seit ewigen zeiten mitteilt und weitergibt.”

Continue Reading →

Was heißt hier Wandern?

(Ein Beitrag von Andreas Mandler)

In der jüngst erschienenen monumentalen OSTEUROPA-Ausgabe zu Zentralasien stellen die Herausgeber fest: “Das heutige Zentralasien ist weitgehend terra incognita”. Das trifft für Wanderfreunde/innen nicht ganz zu, denn so groß und breit und hoch die Länder Zentralasiens sind, so gibt es doch eine Vielzahl detaillierter Reisebeschreibungen, d.h. von Reisen zu Fuß.

Anders als in rasch wechselnden Bereichen wie Politik, Energie oder Soziales, bleiben die Wege und Ziele beim Wandern weitgehend gleich. Nur sind sie nicht immer einfach aufzufinden. Aufgrund der gemeinsamen Jahre im Sozialismus, gibt es auf Deutsch relativ viel Literatur zum Wandern und Bergsteigen in Zentralasien. Einen großen Anteil an der Existenz dieser Reisebücher haben der Berliner Sportverlag und der Verlag F.A. Brockhaus Leipzig. Zwischen 1960 und 1980 erschienen in diesen Verlagen verschiedene Ãœbersetzungen aus dem Russischen von Alpinisten oder wandernden Wissenschaftlern. Continue Reading →

Neweurasia

(Ein Beitrag von Ben Paarmann.)

Ich bin Ben, der Gründer des Blogs neweurasia. Ich komme aus Berlin, habe jedoch die letzten vier Jahre in den UK verbracht. Jetzt lebe ich in den Niederlanden.

Neweurasia gibt es nunmehr seit etwas über zwei Jahren. Wir waren anfangs eine handvoll Studenten (zum Großteil aus den USA und den UK), die sich für Zentralasien und den Kaukasus interessierten. Continue Reading →